Umfragen in den USA Entscheidet das die Wahl? Trump liegt in wichtigen Staaten vorn
Das Rennen um die US-Präsidentschaft dürfte knapp werden. Doch in einigen wichtigen Staaten liegt Donald Trump recht weit vorne.
In jüngsten Umfragen zur US-Präsidentschaftswahl liegen Amtsinhaber Joe Biden und sein wichtigster Herausforderer Donald Trump weiterhin eng beieinander. Die amerikanische Umfragen-Vergleichsseite FiveThirtyEight sieht derzeit Trump bei durchschnittlich 41,7 Prozent und Biden bei 40,9 Prozent (Stand 27. April). Das sind aber auf die gesamten USA hochgerechnete Werte, die von unterschiedlichen Instituten und Universitäten ermittelt wurden.
Schaut man sich hingehen die Staaten an, die in den USA als Battleground-States, auf Deutsch Schlachtfeld-Staaten, bezeichnet werden, ist das Bild etwas anders. Diese Staaten sind deshalb bedeutend, weil hier der Ausgang schwer vorauszusagen ist. Sie sind weder klar für die Demokraten noch für die Republikaner zu gewinnen.
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Nur in Pennsylvania und Wisconsin ist es knapp
In Arizona liegt zum Beispiel Trump etwa 3,6 Prozentpunkte vor Joe Biden. Der Demokrat hatte den Republikaner bei der Wahl 2020 knapp geschlagen, mit weniger als 11.000 Stimmen Vorsprung. In Georgia, wo auch ein Gerichtsverfahren gegen Trump läuft, liegt Biden sogar 6,3 Prozentpunkte zurück, schreibt FiveThirtyEight. Auch hier hatte Biden 2020 gesiegt. Ein ähnliches Bild, wenn auch knapper, bietet sich derzeit in Michigan (drei Prozent Vorsprung für Trump) und Nevada, einem eigentlich demokratischen Staat, wo Trump mit fast fünf Prozentpunkten führt sowie North Carolina, 4 Prozentpunkte Vorsprung). Sehr eng liegen die beiden Kandidaten in Pennsylvania und (1,1 Prozentpunkte Führung für Trump), und Wisconsin (1,2 Prozentpunkte Trump-Vorsprung) beieinander.
FiveThirtyEight berechnet seine Ergebnisse auf Grundlage von mehreren Umfrageinstituten, zum Beispiel YouGov, der Quinnipiac Universität oder der Firma Morning Consult. Die meisten Erhebungen fanden vor dem 22. April statt.
Hinweis: Umfragewerte stellen keine verlässliche Aussage auf den Ausgang einer Wahl dar. Sie können auch täglich schwanken.
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Wähler denken nicht, dass Biden einen guten Job macht
Und Joe Biden hat noch ein weiteres Umfrageproblem: Das Institut Gallup hat die Beliebtheitswerte von allen US-Präsidenten seit 1956 kurz vor Ende ihrer Amtszeit verglichen. Dabei liegt Biden mit 38,7 Prozent der Befragten, die glauben, er mache einen guten Job, auf einem Rekordtief. Selbst George H.W. Bush erreichte noch 41,8 Prozent im 13. Quartal seiner Amtszeit. Gallup befragte 1.001 Erwachsene zwischen dem 1. und dem 22. April in allen US-Bundesstaaten. Die Fehlerquote liegt bei +/- vier Prozent.
Das Institut sieht keine Verbesserung bei Bidens Werten. "In diesem Wahljahr, in dem Biden hofft, dass die US-Wähler ihn mit einer zweiten Amtszeit belohnen, braucht er einen positiven Impuls, der ihn in eine bessere Position für seine Wiederwahl bringt. In den vergangenen drei Monaten war dies jedoch nicht der Fall", heißt es in einer Zusammenfassung. Derzeit sei er auch auf einem persönlichen Tiefstand. Im ersten Quartal nach der Amtsübernahme lag Biden noch bei 56 Prozent.
- newsweek.com: "Donald Trump Leads Joe Biden in Every Battleground State: Polling Averages" (englisch)
- projects.fivethirty.com: "Latest Polls" (englisch)